Master-/Bakk.- & Seminararbeiten
Die Arge NATURSCHUTZ bietet interessierten StudentInnen auch eine fachliche Unterstützung von Master-, Bakkalaureats- und Seminararbeiten an. Dabei wird der Schwerpunkt vor allem auf praxisorientierte Naturschutzthemen gelegt, die möglicherweise als Grundlage für die weitere berufliche Karriere dienen, wie folgende Beispiele zeigen:
Nina Milchaowski
(Spittal an der Drau, Universität Innsbruck)
Basierend auf die Voruntersuchungen im Rahmen der Bachelorarbeit beschäftigte sich Nina Milachowski im Rahmen ihrer Masterarbeit intensiv mit dem Thema "Die Bedeutung von Hohlblocksteinen für Fledermäuse". Bis dato ist der Kenntnisstand über die Nutzung von Hohlblockziegeln sehr gering, vor allem von welchen Fledermausarten diese genutzt werden, welchen Gefahren die Tiere ausgesetzt sind (z.B. durch Renovierung, Sanierung von Häusern) und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
Zu diesem Zweck wurden im Bezirk Spittal unverputzte Mauerfassaden gesucht. An insgesamt 81 Gebäuden wurden schließlich Untersuchungen durchgeführt. Bei 24 Gebäuden konnten Fledermäuse nachgewiesen werden, sowohl in Hohlblock-Betonziegeln als auch mit Hilfe von batdetektoren bzw. batcordern in unmittelbarer Umgebung der Gebäude. Bei einigen Gebäuden konnten aufgrund des Interesses und Verständnisses der Hauseigentümer die Quartiere erhalten werden.
Bernhard Hofmeister
(Klagenfurt am Wörthersee, FH Kärnten-Geoinformation und Umwelttechnologien)
Im Frühjahr 2017 absolvierte Herr Bernhard Hofmeister sein Praktikum bei der Arge NATURSCHUTZ, wobei er Funddaten von Springfrosch (Rana dalmatina) und Smaragdeidechse (Lacerta viridis) bearbeitete und aktuelle Verbreitungskarten für beide Arten erstellte. Ziel des Praktikums war es aber hauptsächlich, potentielle Lebensräume in Kärnten für die Smaragdeidechse als auch für den Springfrosch zu modellieren. Als Grundlage wurden verschiedene Daten zu den Lebensraumansprüchen herangezogen, wie z.B. Höhenlage, Geländeneigung und Exposition, Temperaturdaten und Landnutzung. Nach Durchführung einer "Spatial Multi Criteria Decision Making"-Methode in ArcGIS wurde ein Modell zur Analyse potentieller Lebensräume erstellt.
Auf den erstellten potentiellen Lebensraumkarten sind landesweit Gebiete dargestellt, in denen die Lebensräume in unterschiedlichem Maß geeignet sind. Die Karten können in weiterer Folge als Grundlage für gezielte Kartierungen dienen. In den gut geeigneten Gebieten kann nach möglichen neuen Fundorten der Smaragdeidechse und des Springfrosches gesucht werden.
Mario Wolf
(Velden, FH Kärnten-Geoinformation und Umwelttechnologien)
Im Rahmen eines dreimonatigen Berufspraktikums beschäftigte sich Mario Wolf intensiv mit der Veränderung des Lebensraumes bei der Amphibienwanderstrecke AW 37 Wernberg. Die räumlichen Veränderungen des Gebietes im Umkreis von ca. 1 km über die Zeit wurden mittels der zur Verfügung gestellten Datensätze ermittelt. Unter anderem bestehen auch Daten über die Wanderrouten der Amphibien, sowie über dessen Bestand, wie er einmal war und wie er heute ist. Aufgrund dieser Daten sollte analysiert bzw. visualisiert werden, ob und wie sich der Bestand in Zusammenhang mit dem Lebensraum verändert hatte.
Nina Ines Milachowski
(Spittal an der Drau, Biologie an der Universität Innsbruck)
Nina Milachowski beschäftigte sich nach ihrer Bachelorarbeit und einem Praktikum auch bei ihrer Masterarbeit mit dem Thema Fledermäuse. Sie bearbeitete ein bekanntes, aber schwieriges Thema, mit welchem die Fledermausschützer immer wieder konfrontiert werden. Im Zuge von Renovierungen oder Verputzarbeiten von Rohbauten mit Beton-Hohlblockziegeln, welche von Fledermäusen als Quartier genutzt werden, kommt es immer wieder vor, dass die Tiere lebendig "verputzt" werden. Aus diesem Grund bearbeitet die Studentin im Raum Spittal an der Drau viele Gebäude, um daraus Schutzmaßnahmen für die Fledermäuse zu entwickeln.
Katharina Knafl
(Villach, Geographie & Raumforschung an der Universität Graz)
Die Arge NATURSCHUTZ besitzt im Bereich des Bergsturzes Dobratsch Waldgrundstücke, welche immer wieder von Schutt überdeckt werden. Auf Initiative der Arge NATURSCHUTZ arbeitete Katharina Knafl im Rahmen ihrer Masterarbeit eine GIS gestützte Modellierung von Auswirkungen und ein Worst-Case-Szenario größerer Sturzprozesse (Fels- und Bergstürze) im Bereich der Buchriegel- und Brunnleiten-Rupa aus. Ihre Masterarbeit gewann durch den unerwarteten Felssturz im Jänner 2015 im Bereich der Roten Wand an Aktualität.
Natascha Leiler
(Villach, Biologie an der Universität Wien)
Basierend auf der Untersuchung über das Vorkommen der Wasserfledermaus im Raum Villach im Jahr 2013 verwendete Natascha Leiler dieses Thema für ihre Bakkalaureatsarbeit und wiederholte die Untersuchungen 2014. In die Untersuchung wurden die Parameter Wassertemperatur, Insektenangebot und Wasserbedeckung aufgenommen. Insgesamt wurden 10 Gewässer im Stadtgebiet von Villach sowie die Drauschleife bei Wernberg und die Drau bei der Draubrücke St. Agathen untersucht. Generell war die Aktivität der Wasserfledermäuse im Jahr 2014 fast doppelt so hoch wie im Vergleichsjahr 2013. Die Gewässer, an welchen bereits 2013 keine Wasserfledermäuse nachgewiesen werden konnten, waren auch 2014 "fledermauslos".
Stefanie Buzzi
(Wien, Biologie/Zoologie an der Universität Wien)
Auf Initiative von Mag. Andreas Kleewein betreute Stefanie Buzzi die Amphibienwanderstrecke 38 Pirk Teich während der Frühjahrswanderung der Amphibien intensiv. Im Jahr 2014 wurde im Zeitraum zwischen 15.3. und 5.4. an der Strecke mittels der Zaun-Kübel-Methode die Verteilung der wandernden Amphibien, die Anzahl der überfahrenen Individuen und die Funktionalität der bereits vorhandenen Amphibiendurchlässe ermittelt und diskutiert. Die in den Gemeinden Finkenstein und Rosegg liegende Strecke wurde im Hinwanderungsbereich in sieben Transekte eingeteilt, in welchen insgesamt 3.473 lebende Amphibien aus acht Arten erfasst wurden.
Johanna Herzog
(Völkermarkt, Zoologie an der Universität Graz)
Die Studentin entschied sich für eine besondere Tierart als Thema ihrer Masterarbeit. Sie wollte dem vielfach als "Poltergeist" oder "Kobold der Nacht" bezeichneten Siebenschläfer auf die Schliche kommen. Im Vordergrund der Arbeit stand die Wanderbewegung dieses possierlichen Tieres. Dabei wurde festgestellt, über welche Korridore der Siebenschläfer Gebäude besiedelt. Bei den insgesamt 43 untersuchten Kärntner Quartieren konnten 62 Routen festgestellt werden. Als häufigste Route konnten Bäume nachgewiesen werden. Bemerkenswert ist, dass ein Tier eine offene Fläche von fast 100 m überquert hatte, um in ein Gebäude zu gelangen.
Ulrike Odreitz
(Ferlach, Zoologie an der Univrsität Graz)
Neben dem bekannten Siebenschläfer gehört auch die Haselmaus zur Familie der Bilche. Die Haselmaus ist in Kärnten zwar weit verbreitet, aber sehr selten und vollkommen geschützt. Aus dem Raum Ferlach sind lediglich zwei aktuelle Vorkommen bekannt. Deshalb wurde im Zuge einer Masterarbeit die Verbreitung der Haselmaus näher untersucht.
In zehn Waldflächen wurde in unterschiedlichen Lebensraumtypen mittels Fraßspuren an Haselnüssen das Vorkommen untersucht. In zwei dieser Flächen wurden an je 10 Punkten vier unterschiedliche Nisthilfen-Typen ausgebracht und von Mai bis November 2013 in zweiwöchigem Abstand kontrolliert.
Durch Fraßspuren gelang in 9 von 10 Gebieten der Nachweis von Haselmäusen. Mittels der Nisthilfen konnten neben der Haselmaus auch Siebenschläfer und Baumschläfer nachgewiesen werden.
Christoph Gitschthaler
(Maria Elend, Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz)
Christoph Gitschthaler behandelte im Rahmen seiner Bakkalaureatsarbeit das Thema "Natura 2000-Gebiet Fronwiesen – Geografische Hintergründe und Vergleich mit ähnlichen Ökosystemen". Am Beispiel des Lebensraumtyps Orchideenreiche Magerwiesen wurde das Vorkommen auf den Fronwiesen mit vergleichbaren Vegetationstypen in insgesamt 48 anderen Natura 2000 Gebieten Österreichs verglichen. Zusätzlich wurden auch die in Kärnten vorkommenden Gebiete aufgesucht, um anhand der ausgewählten Parameter auch einen Eindruck dieses Lebensraumtyps vor Ort zu bekommen.
Bettina Jamnig
(Salchendorf, Landschaftsarchitektur an der BOKU Wien)
Im Mittelpunkt der Bakkalaureatsarbeit stand die historische Entwicklung der Nutzung von Kopweiden in Mittelkärnten. Neben Literaturrecherche und der Kartierung von Beständen im Görtschitztal wurden auch Möglichkeiten für Neupflanzungen, Nutzungen und Entwicklugnen aufgezeigt. Dabei stand vor allem der Einsatz von Weiden im ingenieurbiologischen Bereich im Vordergrund, wobei hier die Ansprüche an die Arten und die verwendeten Arten im Vordergrund stand. Mit dieser Arbeit wurde ein wichtiger Aspekt im Kopfweidenmanagement bearbeitet, der für künftige Maßnahmen eine umfassende Grundlage bildet.
Veronika Neuhold
(St. Lorenzen/Gitschtal, Umweltsystemwissenschaften an der Universität Graz)
Veronika Neuhold beschäftigte sich mit den Naturdenkmalen des Gitschtales und der Stadtgemeinde Hermagor. Im ersten Teil wurde untersucht, wie weit die aktuellen Regelungen laut Kärntner Naturschutzgesetz 2002 mit den historischen Gesetzen (Reichsnaturschutzgesetz, Kärntner Naturschutzgesetz 1952) übereinstimmen. Besondere Beachtung fand dabei der Vergleich der Parameter, die zur Bestimmung eines Naturdenkmals herangezogen wurden.
Im zweiten Teil wurde der Zustand der Naturdenkmale von heute mit dem zur Zeit der Unterschutz-Stellung verglichen und im Hinblick darauf überprüft, ob der aktuelle Zustand noch Naturdenkmal-würdig ist.
Barbara Sturm
(Reichenfels, Zoologie an der Universität Graz)
Nachdem über die Libellenfauna des Lavanttales noch sehr wenig bekannt war und Kartierungen in bestimmten Gebieten gänzlich fehlten, hat Barbara Sturm im Rahmen ihrer Diplomarbeit zwei Sommer lang umfangreiche Freilanderhebungen an insgesamt 34 stehenden und fließenden Gewässern durchgeführt und insgesamt 31 Libellenarten nachgeweisen, darunter auch einge besonders gefährdete Arten. Mit dieser Diplomarbeit konnte eine Lücke über das Libellenvorkommen in Kärnten geschlossen werden.
Kathrin Hartenberger
(Viktring, Botanik an der Universität Graz)
Die überaus intensiven Vorarbeiten zum Vorkommen von Cladium mariscus (Schneidried) in Kärnten, welche u.a. von unserem Vorstandsmitglied Dr. Wilfried Franz unterstützt wurden, wurden dazu genutzt, um an ausgewählten Standorten pflanzensoziologische Untersuchungen durchzuführen. Die Arbeit bildete die Grundlage für die Diplomarbeit, welche derzeit abgeschlossen wird.
Matthias Burtscher
(Eberndorf, Zoologie an der Universität Graz)
Während der Ferialtätigkeit am Sablatnigmoor entdeckte Matthias Burtscher das Interesse an den Libellen. Diese Tiergruppe intensiver zu erforschen bildet die Grundlage seiner Diplomarbeit. Das Arbeitsgebiet liegt in den Gemeinden Eberndorf und Sittersdorf. An ausgewählten Fließgewässern wurden sämtliche Libellenarten quantitativ erhoben, um Zusammenhänge zwischen Ufer/Sohldynamik und den beobachteten Libellenarten herzustellen. Die Arbeit wird derzeit abgeschlossen.
Hubert Petschar
(Villach, Biologie an der Universität Graz)
Die Möglichkeit einer Ferialtätigkeit diesen Sommer wurde genutzt, um das Thema als Bakk-Arbeit auszubauen. Schwerpunkt der Arbeit bildet die Kartierung von Neophyten (pflanzlichen Neubürgern) in einem Stadtteil von Villach. Hauptaugenmerk wurde auf das Vorkommen von Kanadischer Goldrute, Japanischem Knöterich, Großblütigem Springkraut und Robinie gelegt.
Karin Staudacher
(Nötsch/Gailtal; Biologie Universität Innsbruck)
Aufbauend auf ihre Ferialtätigkeit hat Karin Staudacher das Thema zu einer Diplomarbeit mit dem Thema Limnologische Untersuchungen ausgewählter Quellzönosen im Natura 2000-Gebiet "Schütt-Graschelitzen" ausgebaut. Im Frühjahr 2004 wurden an ausgewählten Quellfluren in der Bergsturzlandschaft Schütt Gewässerproben genommen und über die Sommermonate auf chemikalische und biologische Parameter untersucht. Die Arbeit wurde im November 2005 abgeschlossen.
Elisabeth Schober
(Graz, Biologie Universität Graz)
Diplomarbeit über Jagdhabitatnutzung und nächtliche Aktivitätsmuster von Kleinen Hufeisennasen (Rhinolophus hipposideros) in zwei unterschiedlichen Lebensräumen in Kärnten. Seit 1999 werden im Rahmen des Artenschutzprojektes Fledermäuse einzelne Arten detailliert untersucht. Dabei handelt es sich vor allem um Monitoring von Wochenstuben sowie Winterquartieren. Nachdem Elisabeth Schober im Sommer 2003 gemeinsam mit Kerstin Frühstück im St. Veiter Raum auf der Suche nach neuen Fledermausquartieren "Blut geleckt" hat, wählte sie diese Tiergruppe auch für ein Diplomarbeitsthema. Im Sommer 2004 untersuchte sie unter fachlicher Betreuung von Dr. Guido Reiter und Ulrich Hüttmeir das Verhalten der Kleinen Hufeisennase in zwei Wochenstuben in Kärnten.
Kerstin Frühstück
(St. Veit/Glan; Biologie Universität Graz)
Diplomarbeit über die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros). Gemeinsam mit Elisabeth Schober hat Kerstin Frühstück im Sommer 2003 im St. Veiter Raum neue Fledermausquartiere gesucht und dabei "Blut geleckt". Diese Tiergruppe hat sie so fasziniert, dass sie als Diplomarbeit eine spezielle Fragestellung über die Quartier- und Populationsökologie der Kleinen Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) in ausgewählten Wochenstuben Kärntens und Salzburg über die Sommermonate 2004 untersuchte.
Katrin Wuchter
(D-Nürtingen; Hochschule Nürtingen-Geislingen)
Basierend auf einen Praktikumsbericht von Sylvia Petschnig hat Katrin Wuchter im Rahmen ihrer Diplomarbeit das Thema "Vorbereitung zur Schutzgebietsausweisung der Tscheppaschlucht in Kärnten unter Berücksichtigung von Natur und Erholung" bearbeitet. Neben der Darstellung der Lage, des Bestandes und der aktuellen Nutzung mit Schwerpunkt Tourismus und Erholung der Tscheppaschlucht wurden auch Schutzwürdigkeit, Schutzstatus und Schutzinhalte sowie Maßnahmen in Hinblick auf Tourismus, Forstwirtschaft und Verkehr bearbeitet.