Ramsar & Fledermäuse

Das Jahr 2011 steht international – ausgerufen von der UNO – unter dem Motto "Jahr des Waldes", "Jahr der Fledermäuse" und "40 Jahre Ramsar Konvention".
Am 2. Februar 2011 feiert die Ramsar Konvention zum Schutz der Feuchtgebiete ihren 40. Geburtstag. Passend zum Jahr des Waldes steht dieses Jubiläum heuer unter dem Leitthema "Wälder für Wasser und Feuchtgebiete", proklamiert vom UN Forum on Forests und der Ramsar Konvention.
Anlässlich der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention ist der 2. Februar als "Welt-Feuchtgebiets-Tag" proklamiert. Alljährlich finden weltweit vielfältigste Veranstaltungen statt. Im Hörfeld-Moor veranstalten der Naturschutzverein Hörfeld-Moor und die Arge NATURSCHUTZ am 4. Februar wieder eine Fackelwanderung ins Moor (siehe pdf-Datei am Ende der Seite).
Der Ramsar Konvention sind seit ihrer Gründung in der iranischen Stadt "Ramsar" am Kaspischen Meer im Jahr 1971 insgesamt 160 Länder beigetreten. Diese haben bereits 1912 "Ramsar-Gebiete" mit einer Fläche von 187 Millionen Hektar nominiert. Das entspricht etwa der 40-fachen Fläche der Schweiz. Durchschnittlich kommt alle zwei Tage ein weiteres Ramsargebiet hinzu.
Grundvoraussetzung für den Beitritt zur Konvention ist die Ausweisung von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung als "Ramsar-Gebiete". Die Ramsar-Konvention ist bisher das einzige internationale Abkommen, das sich mit einem speziellen Lebensraum, nämlich den Feuchtgebieten befasst. Die Konvention definiert den Begriff "Feuchtgebiet" in einem umfassenden Sinn; das reicht von Sümpfen, Mooren, Feuchtwiesen, Flachwasserbereichen bis acht Meter Tiefe, Flüssen und deren Mündungsbereichen, Küstenzonen wie Mangroven, Korallenriffe und Wattenmeer bis zu künstlichen, vom Menschen geschaffenen Feuchtgebieten mit Teichen, Reisfeldern und Stauseen.
Österreich war bei der Umsetzung der Ramsar Konvention stets sehr erfolgreich und genießt dafür auch internationales Ansehen. Vor 28 Jahren, am 16. April 1983, trat Österreich der "Ramsar Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung" bei. Heute existieren in Österreich bereits 19 Ramsar-Gebiete, nahezu alle davon Waldgebiete, mit einer Gesamtfläche von rund 1.222 km2, was etwa 1,5 Prozent der Staatsfläche entspricht.
In Kärnten sind derzeit 3 Gebiete (805 ha) in die Liste der international bedeutenden Feuchtgebiete aufgenommen: das Natur-, Europaschutzgebiet und Biogenetisches Reservat Sablatnigmoor (1992), das naturschutz- und Europaschutzgebiet Hörfeld-Moor (1996) und das Landschaftsschutzgebiet Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling (2005).
Von der Arge NATURSCHUTZ werden derzeit in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Grundeigentümern und Gemeinden drei weitere Gebiete für die internationale Anerkennung als Ramsar-Gebiet aufbereitet: das geplante Europaschutzgebiet Obere Drau, das Natura 2000-Gebiet St. Lorenzener Hochmoor und das südlich an das Hörfeld-Moor angrenzende Jaunwirt-Moos.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP hat das Jahr 2011 zum Jahr der Fledermaus ausgerufen. 2011 stehen die Fledermäuse in Europa im Mittelpunkt der Kampagne, 2012 wird auf der ganzen Welt für die fliegenden Säugetiere geworben. Sie sollen so mehr positive Aufmerksamkeit als bisher bekommen. Obwohl Fledermäuse wichtiger Bestandteil vieler Ökosysteme auf der ganzen Welt sind, werden sie oft gefürchtet, abgelehnt und verfolgt. Von den weltweit etwa 1.100 bis 1.400 Fledermausarten ist deshalb rund die Hälfte bedroht.
In Österreich sind mittlerweile 28 Arten nachgewiesen, in Kärnten kommen 24 verschiedene Arten vor. Sämtliche in Österreich vorkommenden Fledermausarten sind unterschiedlichen Grades gefährdet.
Die Arge NATURSCHUTZ und die KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und –forschung in Österreich) bereiten sich gemeinsam auf diese große Herausforderung vor und werden ein abwechslungsreiches und interessantes Programm für dieses Jahr vorbereiten. Informationen zu den Veranstaltungen bekommen Sie auf unserer Homepage und auf www.fledermausschutz.at.