Neophyten – Problematik mit eingeschleppten und eingeführten nicht-heimischen Pflanzen

Von 4.000 Gefäßpflanzen in Österreich gelten 1.100 als eingeführte Pflanzen (= "Neophyten"). Diese sind ab 1492 absichtlich oder auch zufällig eingeschleppt worden. Gefahr geht von den so genannten invasiven Arten aus. So werden im Naturschutz gebietsfremde Pflanzenarten bezeichnet, die unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope haben.
Sie können z.B. in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen zu anderen Pflanzen treten und diese verdrängen. Invasive Neophyten können auch ökonomische (z.B. Beikräuter) oder gesundheitliche Probleme verursachen.
Problemarten sind zum Beispiel das Drüsige Springkraut, der Riesen-Bärenklau, der Japan-Knöterich oder das Beifuß-Traubenkraut.
Das Beifuß-Traubenkraut, besser bekannt unter seinem englischen Namen "Ragweed", ist in Österreich als invasiv eingestuft und wird weltweit bekämpft. "Ragweed" produziert einen für Allergiker besonders aggressiv wirkenden Pollen in großen Mengen.
Ebenso gesundheitsgefährdend ist der bis zu 4 m hohe Riesen-Bärenklau, der im 19. Jahrhundert ursprünglich als Zierpflanze aus dem Kaukasus eingeführt und wie andere Neophyten als Bienenweide gezielt angesät wurde. Die Pflanze bevorzugt Hochstaudenfluren und Gewässerufer. In dichten Beständen haben andere Arten kaum eine Chance aufzukommen. Die Inhaltsstoffe des Riesen-Bärenklaus verursachen bei Hautkontakt in Kombination mit Sonnenlicht Rötungen, Schwellungen und Verbrennungen. Der Riesen-Bärenklau vermehrt sich ausschließlich über Samen. Daher müssen die Blütenstände vor der Fruchtreife abgeschnitten werden. Die Pflanze kann wirksam bekämpft werden, indem der Wurzelstock im Frühling oder Herbst in etwa 15 cm Tiefe abgestochen wird, wobei diese Maßnahme über mehrere Jahre wiederholt werden muss. Bei allen Bekämpfungsmaßnahmen ist unbedingt Schutzkleidung zu tragen.
Das aus dem Himalaja stammende Drüsige Springkraut hingegen verursacht keine gesundheitlichen Probleme, sondern verdrängt heimische Pflanzenarten aus ihren angestammt Lebensräumen (z.B.: Gewässerufer). Diese Pflanzenart wurde im 19. Jahrhundert als Gartenpflanze und vor allem als Bienenweidepflanze zu uns gebracht.