Fachtagung 2010

Die Fachtagung zum Thema "Landschaft nützen - Natur schützen" findet heuer am 29. September 2010 in St. Jakob im Rosental statt.
Traditionelle Kulturlandschaften weisen eine hohe Arten- und Biotop-Vielfalt auf, wobei eindeutige Zusammenhänge zwischen Nutzungsintensität, Landschaftsstruktur und biologischer Vielfalt bestehen.
Die Vereinten Nationen haben die Bedeutung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) erkannt und - um auf die dramatischen Folgen des Artensterbens aufmerksam zu machen - das Jahr 2010 zum Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt erklärt.
Unter Biodiversität versteht man nicht nur die Vielfalt an Lebensräumen und die Vielfalt an Arten (Pflanzen- und Tierarten), sondern auch die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten. Neben den wildwachsenden Pflanzenarten und wildlebenden Tierarten nehmen auch sämtliche Kultursorten und -rassen einen wichtigen Platz in der biologischen Vielfalt ein, wie z. B. die "alten" Haustierrassen, Obst- und Gemüsesorten.
Die wichtigste Grundlage zum Schutz der heimischen Natur bildet das bereits 1986 in Kraft getretene und seitdem mehrmals novellierte Kärntner Naturschutzgesetz. Mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union sind auch die beiden Naturschutzrichtlinien (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und Vogelschutz-Richtlinie) rechtsverbindlich und bilden die Basis des Schutzgebiets-Netzwerkes Natura 2000, das europaweit wichtigste Instrument zum Schutz von Ökosystemen.
Neben gesetzlichen Rahmenbedingungen und Roten Listen (Farn- und Gefäßpflanzen, Tiere, Biotoptypen) bilden Förderprogramme die finanzielle Stütze zur Umsetzung notwendiger Maßnahmen. Für den Naturschutz von Bedeutung sind das Landwirtschaftsförderprogramm ÖPUL, das Programm zur Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes - Naturschutz sowie das Kärntner Naturschutz-Aktionsprogramm N.A.B.L. (Naturschutz: Artenschutz, Biotopschutz, Landschaftsschutz).
Im Rahmen der Tagung werden Projekte und Arbeiten vorgestellt und diskutiert, die die Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft durch bestimmte Maßnahmen erhöht haben bzw. erhöhen können. Weiters wird ein Überblick über mögliche zukünftige Förderprogramme gegeben. Im Zuge einer Exkursion können die Teilnehmer/-innen spezielle Umsetzungen im Gebiet besichtigen.