Pilz bedroht Amphibien in Österreich

Die ohnehin durchwegs gefährdeten heimischen Amphibien stehen seit einigen Jahren einer neuen Gefahr gegenüber: der "Chytridiomykose".
Diese Amphibienkrankheit wurde erstmals 1998 bei tropischen Fröschen in Australien und Zentralamerika entdeckt und gilt mittlerweile als zusätzliche Ursache für das globale Amphibiensterben, da sie in mehreren Erdteilen bereits zu verheerende Massensterben unter den Amphibien führte.
Die ansteckende Krankheit wird von einem Pilz (Batrachochytrium dendrobatidis), der die Hornschicht der Amphibienhaut angreift, verursacht. Bereits Kaulquappen können befallen sein, tödlich wird die Krankheit meist erst für metamorphosierte Jungtiere.
Mittlerweile wurde diese Krankheit auch in Österreich (Niederösterreich und Tirol) nachgewiesen. Eine Studie der Universität Wien soll nun in ganz Österreich Untersuchungen zur Verbreitung der Chytridiomykose durchführen. In Kooperation mit der Arge NATURSCHUTZ werden heuer ausgewählte Amphibienpopulationen in Kärnten beprobt und von Dr. Marc Sztatecsny auf den Befall mit der Chytridiomykose untersucht. Mit Wattestäbchen wird den Tieren über die Haut gestreift, die dabei in der Watte hängen gebliebenen Hautpartikel werden später im Labor auf das Vorhandensein des Pilzes untersucht. Ein Befall durch den Pilz ist an den Tieren nicht erkennbar.
Um diese für Kröten, Frösche und Molche so gefährliche Krankheit (Menschen können sich nicht anstecken) nicht unabsichtlich zu verbreiten, empfehlen wir dringend,
keine Amphibien von einem Ort bzw. Gewässer zu einem anderen zu bringen – auch ihre Eier und Kaulquappen nicht!
Am Ende des Textes finden Sie ein kompaktes Informationsblatt zur Chytridiomykose und den erforderlichen Verhaltensweisen, um die Krankheit nicht weiter zu verschleppen. Bitte geben Sie diese Informationen auch an Bekannte, Naturinteressierte, Gartenteichbesitzer, etc. weiter.
Weiterführende Informationen zur Chytridiomykose finden Sie u. a. auf der Homepage der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz.