Amphibienwanderung beginnt

Auch wenn in Oberkärnten vor allem in Schattenlagen der Schnee noch bis in die Tallagen reicht und die kalten Nächte es dem beginnenden Frühling noch ziemlich schwer machen, ist es zeitlich absehbar, bis die Wärme Einzug hält.
Ansteigende Temperaturen machen aber nicht nur uns Menschen sondern auch den Amphibien Beine. Von Tag zu Tag setzen sich in immer mehr Regionen Molche, Frösche und Kröten in Bewegung und wandern zu ihren Laichgewässern.
Bis vor kurzem noch verweilten die Amphibien, die als wechselwarme Tiere keine konstante Körpertemperatur haben, in Winterstarre. Die meisten Arten überwintern in frostfreien Verstecken an Land. Dazu gehören Mausgänge, Erdlöcher und Erdspalten, Hohlräume unter Baumwurzeln oder Steinen, in Komposthäufen und Trockenmauern, in Holz- oder Laubhäufen. Es gibt auch einige Arten, die direkt im Wasser überwintern, wie die Wasserfrösche und vereinzelt auch der Springfrosch, der Grasfrosch und einige unserer einheimischen Molche und deren Larven. Die Überwinterung findet dann am Gewässergrund im Schlamm beziehungsweise Laub statt.
Um Energie zu sparen, reduzieren die Tiere in der Zeit der Starre alle Körperfunktionen auf ein Minimum. In sehr kalten, schneearmen Wintern können Tiere, die sich nicht frostsicher genug eingegraben haben, erfrieren. Allerdings können diverse Amphibienarten leichten und langsam eintretenden Frost überleben. Das Wundermittel gegen die Kälte heißt Glycerin. Fast alle wechselwarmen Tiere reichern ihre Körperflüssigkeit im Winter mit diesem "biologischen Frostschutzmittel" an, wodurch das Gefrieren der Körpersäfte und des Blutes verhindert wird.
Die Amphibien erwachen mit Beginn der milden Witterung aus dieser Winterstarre und wandern in Folge zu den Laichgewässern, um sich dort zu paaren. Besonders in Nächten mit leichtem Regen, in denen die Temperaturen in den Abendstunden über 5°C und nachts über dem Gefrierpunkt liegen, machen sich die Tiere auf den Weg. Es werden immer wieder jene Gewässer aufgesucht, in denen sie sich selbst von der Kaulquappe zum "fertigen" Tier gewandelt haben.
Auf dieser Wanderung – Strecken bis zu zwei Kilometer können über mehrere Tage zurückgelegt werden – müssen sie auch häufig Straßen überqueren. Ein gefahrvolles Unterfangen, kommen sie dabei doch buchstäblich leicht unter die Räder. Um diese Verluste möglichst niedrig zu halten, werden zu dieser Zeit zusätzlich zu den dauerhaften Tunnel-Leit-Anlagen entlang vieler Straßenabschnitte bewährte Schutzmaßnahmen wie nächtliche Straßensperren oder die "Zaun-Kübel-Methode" errichtet.
Das können Sie tun:
- Bitte fahren Sie in Abschnitten mit Amphibienwanderung langsam (30 km/h)!
- Die Tiere sterben nicht nur durch direktes Überfahren, sondern auch wenn Fahrzeuge schnell unterwegs sind. Große Geschwindigkeit erzeugt einen so großen Unterdruck, dass es zu Verletzungen der inneren Organe kommt und die Tiere dann qualvoll am Straßenrand verenden.
- Fahren Sie vor allem bei Nacht und Feuchtigkeit vorsichtig!
- Engagieren Sie sich zum Schutz der Amphibien!
- Im Frühling werden immer wieder helfende Hände gesucht – sei es für Zaunaufbau oder für die Mithilfe bei der Zaunbetreuung, d. h. morgens und abends die Zäune abgehen, die in den Kübeln sitzenden Amphibien zählen und über die Straße tragen.
Sie möchten mithelfen?
Dann melden Sie sich bitte bei der Arge NATURSCHUTZ. Per Mail oder telefonisch unter 0463 32 96 66.