Welt-Feuchtgebiets-Tag 2021

Am 2. Februar jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung der Ramsar-Konvention, ein internationales Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete durch eine wohlausgewogene Nutzung. Mit dem Welt-Feuchtgebiets-Tag soll auf die vielfältige Bedeutung der Feuchtgebiete für die Natur, aber auch für den Menschen hingewiesen werden.
Mit der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention am 2. Februar 1971 in der Stadt Ramsar (Iran) wurde ein international anerkanntes Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete geschaffen. Seit der Gründung sind 171 Staaten als Mitglieder diesem internationalen Abkommen beigetreten, derzeit sind 2.412 Feuchtgebiete als international bedeutsam ausgewiesen, sie umfassen mit insgesamt ca. 254 Mio. ha eine Fläche, die etwa einem Viertel der Fläche Europas entspricht.
Österreich ist seit 1983 Mitglied und hält derzeit 23 Gebiete mit zusammen ca. 125.000 ha, darunter in Kärnten fünf Gebiete: das Sablatnigmoor (Marktgemeinde Eberndorf), das Hörfeld-Moor (Marktgemeinde Hüttenberg), Teile des Keutschacher Seentales (Gemeinde Keutschach, Marktgemeinde Schiefling), das St. Lorenzener Hochmoor (Gemeinde Ebene Reichenau) und die Obere Drau (13 Gemeinden zwischen Stockenboi und Oberdrauburg).
Die mit dem Prädikat "Ramsar" ausgezeichneten Gebiete haben zwar keinen rechtlichen Status, die allermeisten Gebiete sind jedoch bereits als Schutzgebiet (entweder Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet, Europaschutzgebiet) verordnet und genießen daher einen besonderen Schutz.
Es ist jedoch nicht der Schutz allein ausschlaggebend für die Existenz der Feuchtgebiete. Viele Feuchtgebiete, z. B. Niedermoore, Auwälder oder Feuchtwiesen bedürfen auch unseres menschliches Zutuns. Vor allem die als "Streuwiesen" bekannten Niedermoore wurden vor Jahrhunderten vom Menschen durch Umwandlung von Feuchtwäldern geschaffen, um das im Herbst abgeerntete Material als Einstreu für die Stallungen zu verwenden. Fehlt die traditionelle extensive Bewirtschaftung, kann sich wieder Wald entwickeln. In diesem Zusammenhang kann die berechtigte Frage gestellt werden, ob das gut oder schlecht ist. Ein wichtiges Argument für die Beibehaltung dieser Tradition ist die Erhaltung und Förderung der Biodiversität, nicht unterschätzen ist auch auch der landschaftsprägende und –ästhetische Aspekt.
Besonders hervorzuheben ist die hinter Ramsar stehende Philosophie. Neben dem Schutz der Feuchtgebiete steht auch im gleichen Maß die Entwicklung und "wohlausgewogene" (wise use) Nutzung der Feuchtgebiete. Allein die Tatsache, dass Feuchtgebiete unseren wichtigsten Wasserspeicher darstellen, sollte ausreichend für den behutsamen Umgang mit diesen Lebensräumen sein. Für uns ist klares, reines Trinkwasser eine Selbstverständlichkeit, in vielen Ländern ist es ein unerreichbares Gut.
Feuchtgebiete tragen einen wesentlichen Beitrag zum Mikroklima bei, gerade bei längerer Trockenperiode ist dies für viele Betriebe überlebenswichtig. Feuchtgebiete sind daher nicht nur für die Pflanzen- und Tierwelt ein spezieller und besonderer Lebensraum, sondern stellen auch für uns Menschen wichtige Ressourcen dar und sind aus diesem Grund besonders wertvoll.