Die Zauneidechse – Reptil des Jahres 2020

Ihr Name geht darauf zurück, dass sie oft an Übergangs- und Grenzbereichen zu beobachten ist. In den letzten Jahrzehnten ist sie allerdings immer seltener zu finden - die Zauneidechse, das Reptil des Jahres 2020.
Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist eine mittelgroße heimische Eidechsenart. Sie erreicht eine Gesamtlänge von gut 20 cm und hat eine kräftige, gedrungene Gestalt. Weibchen der Zauneidechse sind braun gefärbt mit drei teilweise aufgelösten hellen Streifen entlang des Rückens. Viele Exemplare haben deutliche Augenflecken (helle Punkte mit dunkler Umrandung) entlang der Flanken. Männchen zeigen besonders während der Fortpflanzungszeit im Frühling leuchtend grüne Flanken und eine grüne Kehle. Durch das unterschiedliche Zeichnungsmuster sind die Eidechsen in ihrem Lebensraum sehr gut getarnt.
Zauneidechsen sind vor allem im Flach- und Hügelland anzutreffen. Hier besiedeln sie gerne sonnige, strukturreiche Flächen und Grenzbereiche wie Wald- und Wiesenränder, Wegböschungen, aber auch Fluss- und Bachauen. Die meisten Beobachtungen in Österreich erfolgen an Waldrändern, Böschungen, auf Ruderalfluren und im Grünland.
Zwar hat die Zauneidechse ein großes Verbreitungsgebiet in Österreich, dennoch werden vielerorts Rückgänge der Art beobachtet. Die Hauptursache für ihr Verschwinden ist die Zerstörung ihrer Lebensräume durch Verbauung, Aufforstung, Flurbereinigung etc. In Kärnten ist diese Eidechsenart mittlerweile zu einer seltenen Kostbarkeit geworden.
Sollten Sie das Glück haben, eine Zauneidechse zu entdecken oder im Garten zu haben, freuen Sie sich über die seltene Begegnung, lassen Sie das Tier bitte in Ruhe und schützen Sie sie vor Hauskatzen!
Wir freuen uns über die Meldung Ihrer Beobachtung von Zauneidechsen, aber auch anderer Eidechsen. Bitte geben Sie uns Datum und Fundort bekannt. Auch Fotos sind uns willkommen!
Weitere Information zum Reptil des Jahres finden Sie im Internet unter:
https://herpetozoa.at/index.php/ativitaeten/20-tier-des-jahres/146-reptil-des-jahres-2020
https://www.nabu.de/news/2019/12/27356.html