Ameisenbläulingen auf der Spur

Im Rahmen eines vom Land Kärnten finanzierten Projektes wurden im Sommer 2019 bereits bekannte Vorkommen der beiden FFH-Schmetterlignsarten Heller und Dunkler Ameisenbläuling (Maculinea nausithous und M. teleius) kontrolliert.
Beide Schmetterlingsarten sind europaweit gefährdet. In Mitteleuropa besiedeln sie vor allem Feuchtwiesen verschiedenster Ausprägung. Die Adulten beider Arten fliegen je nach Region von Anfang/Mitte Juli bis Mitte/Ende August und legen ihre Eier ausschließlich auf dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ab. Zu Beginn ernähren sich die Raupen von den Samen dieser Pflanzen. Anschließend lösen sie sich ab, fallen zu Boden und werden von Ameisen der Gattung Myrmica adoptiert. Im Ameisennest leben die Raupen beider Bläulinge bis zu ihrer Verpuppung im Folgejahr räuberisch von der Ameisenbrut. Nach dem Puppenstadium verlassen sie als Schmetterling das Ameisennest.
Als Gefährdungsursachen sind hauptsächlich der Verlust von Lebensräumen und die Nutzungsänderung bzw. -intensivierung bislang extensiv genutzter Flächen zu nennen. Damit gehen der Verlust der Futterpflanze Großer Wiesenknopf und der Rückgang der Wirtsameisen einher. Oft führen auch nur ungünstige Mähtermine zum Verlust der Populationen.
In Zusammenarbeit mit Dr. Christian Wieser (Landesmuseum Kärnten) wurden im Ramsargebiet "Moor- und Seenlandschaft Keutschach-Schiefling" sowie in Oberschütt bei Villach und in Wiesenau (Bad St. Leonhard) von Mag. Alenxandra Höggerl sämtliche bekannten Standorte während der Flugzeiten der beiden Schmetterlingsarten auf deren Vorkommen und der Zustand der Flächen kontrolliert.
Insgesamt gab es 179 bekannte Standorte. Von diesen wurden auf 125 Wiesen die Raupenfutterpflanze Sanguisorba officinalis gefunden. Von den 54 verbleibenden Grundstücken waren sechs nicht durch offizielle Wege zugänglich, sodass keine Untersuchung stattfinden konnte und so ein Vorkommen sowohl von Sanguisorba officinalis als auch Maculinea nausithous und M. teleius weder bestätigt noch ausgeschlossen werden kann.
Insgesamt 82 der Standorte wurden im Zeitraum von Juni bis August mindestens einmal gemäht und standen daher den Untersuchungen nicht zur Verfügung. An 11 Standorten konnte M. teleius beobachtet werden, auf vier Grundstücken konnten die beobachteten Bläulinge nicht näher bestimmt werden.