Neophyten an der Gail

Ein Projekt der Wasserwirtschaft Hermagor und der Arge NATURSCHUTZ an den Gaildämmen
Seit 2,5 Jahren bearbeitet die Arge NATURSCHUTZ im Auftrag der Kärntner Landesregierung, Abt. 12, Wasserwirtschaft Hermagor ein Projekt entlang der Gail zwischen Nötsch und Pressegger See, das sich mit der Bewirtschaftung der Gaildämme und der hier aufkommenden Neophyten beschäftigt.
Mittlerweile wurden auch schon gemeinsam mit dem Auftraggeber einige Maßnahmen umgesetzt und Versuchsflächen eingerichtet. Beobachtet wird u.a. auch, wie sich die Bewirtschaftungsweise auf die Ausbreitung von Neophyten auswirkt.
Ein Schwerpunkt für die nächsten drei Jahre liegt in der Entwicklung von Möglichkeiten der "Entsorgung" des anfallenden Neophytenmaterials, im Speziellen des mit Staudenknöterich verseuchten Materials, das u.a. auch bei diversen anstehenden Baumaßnahmen an der Gail anfällt. Andererseits werden standortabhängig geeignete Bewirtschaftungsmöglichkeiten für die Dämme entwickelt, die sowohl die Neophyten zurückdrängen als auch die Entwicklung von artenreichen Blumenwiesen fördern sollen.
Schafe als "Böschungspfleger" unterwegs
Derzeit werden die Innendämme der Gail im Bereich von Feistritz/Gail mit einer kleinen Herde von ca. 30 Berg- und Brillenschafen sowie zwei Ziegen beweidet. In den Sommermonaten 2019 können die ersten Ergebnisse dokumentiert werden, aber es schaut bereits jetzt schon vielversprechend aus. Ab September sollen die Flächen ein zweites Mal beweidet werden.
Der Vorteil einer Beweidung ist, dass die Goldrute und auch das Drüsige Springkraut im Bereich der Gehölze von den Schafen gefressen werden, also Bereiche, die in den Jahren zuvor weder gemäht noch gemulcht wurden. Daher konnten sich gerade in diesen Übergangsflächen diese Neophytenarten etablieren.
Japanischer Staudenknöterich und Goldrute - Versuchsflächen mit Heißdampf und Steinbrechfräse bearbeiten
Es wurden bisher 16 Maßnahmenflächen eingerichtet, die unterschiedlich behandelt werden.
Neben mechanischer Bekämpfung (Ausgraben und Mähen) oder Beweiden, wurde eine Versuchsfläche mit einer speziellen Folie behandelt. Ebenso konnte bei der Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs ein "Spieß" mit Heißdampf eingesetzt werden. Die Auswirkungen der Maßnahmen werden laufend dokumentiert.
Ein weiterer Versuch wurde mit vom Japanischen Staudenknöterich verseuchten Erdmaterial durchgeführt. Das Erdmaterial wurde mit einer Steinbrechfräse behandelt und anschließend mit Bauvlies und Spezialfolie abgedeckt. Die Abdeckung bleibt für ca. 1 Jahr liegen.