Wetlands Day 2019

"We are not powerless against climate change" – Das diesjährige Motte des Welt-Feuchtgebiets-Tag steht ganz im Zeichen der globalen Klimaerwärmung.
Mit der Unterzeichnung der Ramsar-Konvention am 2. Februar 1971 wurde ein international anerkanntes Abkommen zum Schutz der Feuchtgebiete geschaffen, welches mittlerweile 170 Staaten unterzeichnet haben. Aktuell sind weltweit 2.341 Feuchtgebiete mit einer Gesamtfläche von 252.479.417 ha in die Ramsar-Liste aufgenommen.
Seit vielen Jahren steht an der Spitze der Umweltthemen die Klimaerwärmung. Auch wenn einige Staatsoberhäupter dieses Phänomen negieren, ist sie nicht mehr wegzuleugnen. Ganz aktuell werden Teile der USA von einer "Eiseskälte" heimgesucht, Kärnten steht ein turbulentes Wochenende bevor: Oberkärnten soll im Schnee versinken, in Unterkärnten drohen lokale Überschwemmungen; die Pegel einiger Stauseen werden vorsichtshalber abgesenkt.
Vielen sind die katastrophalen Auswirkungen der Unwetterereignisse vom Oktober 2018 noch in Erinnerung: Millionen Hektar Wald wie Zündhölzer zu Boden gestreckt, Dammbruch der Gail mit verheerenden Auswirkungen, deren Aufarbeitung noch viele Monate in Anspruch nehmen wird. Unvorstellbare Schneemengen nördlich der Alpen haben Anfang Jänner dieses Jahres tagelang Mensch und Maschine bis zur Erschöpfung gefordert.
Ist das die Rache der Natur für das ungebremste Verschleudern unserer Ressourcen? Was wird uns in den nächsten Jahren noch bevorstehen? Wie werden sich diese klimatischen Exzesse global und vor allem auch auf regionaler Ebene auswirken? Und welchen Beitrag können überhaupt Feuchtgebiete leisten, diese Auswirkungen zu reduzieren?
Letztendlich liegt es in erster Linie ausschließlich an uns Menschen. Die Natur selbst hat Zeit, unendlich viel Zeit. Selbstverständlich ist es tragisch, wenn Lebensräume und mit ihr die Pflanzen- und Tierwelt verschwinden. Aber auch nach jeder noch so großen Katastrophe keimt irgendwann ein Pflänzchen hervor oder krabbelt ein Insekt über die "verbrannte Erde". Das bedeutet natürlich nicht, dass wir weiter so wirtschaften, nach dem Motto, die Natur wird das schon wieder richten.
Gerade die Hochwasserkatastrophe im Oktober 2018 im Gailtal hat gezeigt, dass unsere Flüsse ihre ursprünglichen Räume benötigen, die sie vor der großen Verbauung in den späten 1960er Jahren hatten. Diese Retentionsräume bilden wirksame Speicher, um bei derartigen Ereignissen Leib und Leben zu schützen. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass derartige Räume auch weiterhin von der Landwirtschaft oder anderswertig , z. B. für Natur-Tourismus genutzt werden können und nebenbei bilden sie neue wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl an Pflanzen- und vor allem Tierarten.