25 Jahre Arge NATURSCHUTZ - Folge 5: Das Jahr 1996

Nach drei Jahren ist die Arge NATURSCHUTZ bereits zu einem fixen Bestandteil im Kärntner Naturschutz geworden. Neben der Betreuung der Aktion Rettet die Frösche, der Aktion "Kärntens bedrohte Natur" bilden vor allem Informationsveranstaltungen und praktische Naturschutzeinsätze den Schwerpunkt der Vereinsarbeit.
Im Amphibienschutz wurde die Koordination der Betreuung der Wanderstrecken fortgesetzt. Als kleines Dankeschön für die ehrenamtlichen Helfer bei der Aktion Rettet die Frösche fand am 27. Jänner im Landesmuseum das Kabarett "Vox broccoli" von Peter Orthofer mit Erwin Neuwirth statt, an der mehr als 70 Personen teilnahmen.
"Das Jahr der Fledermäuse" war das diesjährige Schwerpunktthema der Aktion "Kärntens bedrohte Natur". Broschüre und Plakat wurden wie in den vergangenen Jahren an alle Behörden Kärntens sowie zahlreichen Personen und Institutionen im In- und Ausland verteilt. Schautafeln ergänzten die Informationsmaterialien.
"Kulturhistorische, naturschutzfachliche, landschaftsästhetische und wirtschaftliche Funktion und Bedeutung der Kopfweiden in Kärnten" war der Titel der Diplomarbeit von Roland Schiegl, der Beginn einer langfristigen Initiative unseres Vereins zur Erhaltung, Pflege und Wiederanpflanzung eines der ältesten Kulturlandschaftselemente Mitteleuropas.
Die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit bildet mittlerweile einen wichtigen Schwerpunkt in der Vereinsarbeit. Mag. Carmen Hebein betreute vor allem die Schul- und Jugendaktionen:
- Am 18. April fand ein Schulerlebnistag mit der 4. Klasse VS Althofen zum Thema "Aktion Rettet die Frösche" statt.
- Vom 28. April bis 3. Mai fand in Villach wiederum die Jugendakademie statt. Gemeinsam mit Mag. Gabi Schwantler wurde der Workshop Ökologie aufbereitet.
- Mit der ÖNJ, Ortsgruppe, unter der Leitung von Mag. Gabi Schwantler, wurden 12 spezielle Hornissenkästen gebaut, die Fritz Kach für die Hornissenübersiedlungen zur Verfügung gestellt wurden.
- Im Juni fanden mit der VS Glanhofen Aktionstage zum Thema "Fließgewässer, Hecken etc." statt.
- Auf der Greifvogelwarte Landskron konnten zwei Schaufenster mit Informationsmaterialien zum Thema Naturschutz gestaltet werden.
- Im Heimatmuseum Wolfsberg wurde auf Initiative von Ing. Hugo Gutschi eine kleine Sonderausstellung über heimische Wildsträucher gestaltet, welche vom 15. Mai bis 13 Oktober besucht werden konnte.
- Anlässlich der Holzmesse wurde im September in Zusammenarbeit mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Ossiach, dem ÖNB Kärnten und der Vogelschutzgemeinde Deutsch-Griffen im Pavillon des Landes Kärnten eine Sonderschau über Ameisenhege und Vogelschutz organisiert.
- Am 6. Oktober fand im Hörfeld-Moor gemeinsam mit dem Naturschutzverein Hörfeld-Moor die vom WWF ins Leben gerufene Aktion "Tour Natur" statt, an der trotz des schlechten Wetters über 60 Besucher teilnahmen.
- Anlässlich der Woche des Waldes wurde mit Oberförster Ing. Peter Zitterer für alle Klassen der VS St. Urban eine Waldexkursion durchgeführt.
- Erstmals wurde im Sablatnigmoor ein Jugendlager unter dem Motto "Natur erleben am Sablatnigmoor" vom 7. bis 10. Juli für Kinder von 10 bis 12 Jahren angeboten.
- Am 18. und 19. November wurden im Paracelsus-Saal der Stadt Villach erstmals die Bezirksnaturschutztage veranstaltet. Für den Amtlichen Naturschutz wurden die Naturschutz-Schautafeln, eine Fühlausstellung, eine plastische Amphibienwanderstrecke sowie spezielle Naturschutzmaterialien und Informationsunterlagen aufbereitet.
Fachliche Grundlagenerhebungen in ausgewählten Gebieten zu speziellen Themen bildeten wertvolle Grundlagen für verschiedene Entwicklungskonzepte:
- Biotopkartierung St. Paul
- Ornithologische Untersuchung mit Schwerpunkt Wasseramsel an der Gurk im Bereich St. Lorenzen
- Entomologische Untersuchung Hörfeld-Moor
Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes konnten mit zahlreichen Grundeigentümern bzw. Bewirtschaftern wertvolle Lebensräume erhalten werden, z. B. die Orchideenweide Muskateller (ca. 1 ha, Moosburg), auf der Fronwiese im Rosental, Magerweise bei Völkermarkt.
Das Hörfeld-Moor wurde anlässlich 25 Jahre Ramsar Konvention als neuntes Gebiet Österreichs in die Liste der Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung aufgenommen.
Die Betreuung des Sablatnigmoores wurde weitergeführt, Schwerpunkt war die Sanierung der Tomar-Keusche und die Durchführung von 14 Exkursionen in den Sommermonaten Juli und August, an denen 140 Erwachsene und 80 Kinder teilnahmen.
Im Juni und Dezember erschienen die Ausgaben unseres Informationsblattes habitat 5 und 6.
Der Verein veranstaltete zahlreiche Vereinsexkursionen, z. B. ins Sablatnigmoor, in die Schütt oder auf den Roßkofel (Gailtaler Alpen).
Die Arge NATURSCHUTZ hat mit finanzieller Unterstützung des Landes Kärnten einige Grundstücke angekauft, darunter einen Uferbereich am Ossiacher See im Bereich der Tiebelmündung.
Die praktische Naturschutzarbeit ist diesem Jahr intensiv betrieben worden. Viele Vereinsmitglieder und Symphatisanten haben sich aktiv beteiligt:
- Nach eineinhalb Jahren war es wieder notwendig, im Elsgraben Pflegearbeiten auf den bereits geschwendeten Flächen durchzuführen. Am 1. April nahmen trotz kühlen Wetters sieben Vereinsmitglieder und der Bewirtschafter daran teil.
- Auf der Weinitzen wurden die Schwendarbeiten weitergeführt. Die Aktion wurde auch vom ORF unter der Leitung von Barbara Liebminger filmisch dokumentiert.
- Besonders erfreulich war die Möglichkeit, eine ca. 7.600 m2 große bereits mit Fichten aufgeforstete Orchideenwiese auf der Fronwiese bei St. Oswald im Rosental wieder bewirtschaftbar zu machen. Am 19. Oktober nahmen 13 Vereinsmitglieder bei der sehr anstrengenden Arbeit teil. Besonderen Dank gebührt Dr. Hellmut Gauer aus Pörtschach am Wörthersee, der mit eigenem Balkenmäher die Mäharbeit verrichtete.
- In Rottenstein (Außenstelle Justizanstalt Klagenfurt) wurde eine Magerweide mit einem Vorkommen der Schwarzen Küchenschelle geschwendet.
- Auf einer Magerweide bei Völkermarkt wurden am 10. November die aufkommenden Gehölze geschwendet.