25 Jahre Arge NATURSCHUTZ - Folge 3: Das Jahr 1994

Die Projekte "Aktion Rettet die Frösche" und "Öffentlichkeitsarbeit" bildeten die Arbeitsschwerpunkte. Eine neue Mitarbeiterin, Mag. Carmen Hebein, wurde eingestellt und die Bildungsarbeit und Tierpflege intensiviert.
Bei der zweiten Generalversammlung am 23. März wird Marlis Wiedner als Nachfolgerin von DI Andrea Bulfon-Spendier, die aus privaten Gründen ihre Funktion zurücklegen musste, zur neuen Obfrau der Arge NATURSCHUTZ gewählt. Als neuer Kassier und Nachfolger von Marlis Wiedner wird Harald Mixanig und als sein Stellvertreter Mag. Bernhard Gutleb gewählt.
Mit der Anstellung von Mag. Carmen Hebein (Biologin aus Hohenthurn), zunächst im Rahmen der Aktion "Akademikertraining" von Jänner bis Juni und anschließend Übernahme in ein normales Angestelltenverhältnis, wird der Arbeitsbereich Öffentlichkeitsarbeit und Naturschutzbildung forciert.
Dietmar Streitmaier übernahm die Betreuung und Pflege von verletzten Säugetieren und Vögeln sowie Jungtieren, was mit einer umfangreichen Öffentlichkeits- und Informationsarbeit verbunden war.
Spezielle Hilfestellung bei konkreten Naturschutzthemen wurde vorwiegend von Mag. Klaus Krainer wahrgenommen, z. B. in den Arbeitsgruppen "Hecken Villach", Vogelschutz Klagenfurt oder für ORE-Arbeitskreise in Klein St. Paul, Ludmannsdorf und Kolbnitz. Für das Katholische Bildungswerk wurde die Vortragsreihe "Ein Spaziergang durch Kärntens Natur" in Velden, Eisenkappel, St. Urban, Mallnitz und Unterburg aufbereitet. Für das Institut für Arbeitsmarktbetreuung Villach und das Team 45 Klagenfurt wurde ein Workshop über die Situation des Naturschutzes in Kärnten bzw. Möglichkeiten der Mitarbeit von Langzeit-Arbeitslosen im Natur- und Umweltschutz durchgeführt.
Die ersten Monate waren geprägt von der Koordination und Betreuung der Amphibienschutzmaßnahmen. Erstmals wurde ein Amphibienbetreuertreffen durchgeführt. Ein Aktionstag an der Amphibienwanderstrecke (AW) Halleg war mit 40 Teilnehmern und einem ORF-Team besonders erfolgreich. Auch Schulklassen interessierten sich für diese Aktion. Mit dem Magistrat Klagenfurt wurde ein Folder zum Thema "Amphibienschutz ist Naturschutz" veröffentlicht. Umfangreiche Beratungen führten zu mehreren Verbesserungsmaßnahem an ausgewählten Wanderstrecken. Es konnten mehrere Durchlässe eingebaut werden, z. B. in Hallegg, Althofen oder in Pischeldorf.
Das Österreichische Schwerpunktjahr 1994 "Schutz der Feuchtgebiete" wurde in Kärnten sehr intensiv umgesetzt. Die Informationskampagne "Vögel der Feuchtgebiete" ist mit den Bestandteilen Broschüre, Plakat und Ausstellung erfolgreich dokumentiert.
An mehreren Schulen gab es spezifische Projekte mit Schwerpunkt Errichtung einer Teichanlage, so z. B. in Villach (VS 7) oder Rosegg.
Beim Tag der offenen Tür der Kärntner Landesregierung im September wurden die Themen "Amphibien- und Schmetterlingsschutz" präsentiert.
Besonders erfreulich war das Interesse an der Wanderausstellung "Orchideen". Kein geringerer als der Botanische Garten Berlin-Dahlem forderte die Ausstellung an und präsentierte sie den Besuchern vom 18. April bis 10. Juni in seinen Räumlichkeiten.
Die Organisation "Alpen-Adria-Alternativ" veranstaltete im April in Villach die 1. Europäische Umweltakademie (Jugendakademie). Gemeinsam mit der Österreichischen Naturschutzjugend Kärnten (Mag. Gabi Schwantler) leitete die Arge NATURSCHUTZ den Workshop "Ökologie" (Natur-Umwelt-Mensch). Arbeitsinhalte waren Vogelschutz in der Stadt mit Vortrag, Freilanderhebungen und Nistkastenbau sowie Höhlenschutz. Bei der Schlussveranstaltung präsentierten die Jugendlichen ihre Tätigkeiten in Form von Schauspiel, Pantomime, Ausstellungen und vielem mehr.
Eine eigene Ausstellung "Natur-Erlebnis-Stationen" wurde erstellt, welche mehrmals zum Einsatz kam, z. B. am WeltUmweltTag des Österr. Informationsdienstes für Entwicklungspolitik Kärnten im Mai in Villach, am Umwelttag der Stadt Klagenfurt Anfang Juni oder im September bei den Dorftagen des Landes Kärnten in Albeck. Auch beim "Tag der Telefonwertkarte" im Casineum Velden und auf der Familienmesse in Klagenfurt im November war der Naturschutz vertreten.
Wissenschaftliche Begleituntersuchungen (Lebensräume, Schmetterlinge, Vögel) im Flachwasserbiotop Neudenstein, in Metschach, im Elsgraben und auf der Weinitzen bildeten wertvolle Grundlagen für weiterführende Planungen und Umsetzungen in den Folgejahren.
In der Marktgemeinde Hüttenberg konnte gemeinsam mit der steirischen Nachbargemeinde Mühlen und den beiden Ländern Kärnten und Steiermark die Arbeit für das "Entwicklungskonzept Hörfeld-Moor" begonnen werden.
Im Sablatnigmoor begann eine mehrjährige Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Land Kärnten zur Weiterentwicklung des Schutzgebietes.
Mehrere Exkursionen führten zu besonderen Naturplätzen Kärntens, so z. B. ins Sablatnigmoor, in die Schütt und auf Kärntens Blumenberg, der Mussen.
Neben viel Theorie kam die praktische Arbeit nicht zu kurz: die umfangreichen Pflegemaßnahmen im Sablatnigmoor wurden fortgesetzt. Im Elsgraben und auf der Weinitzen wurden ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiter der Abt. 20 Landesplanung des Amtes der Kärntner Landesregierung Schwendarbeiten durchgeführt.
Eine Sonderaktion führte uns im Dezember auf das Flachwasserbiotop Neudenstein. Bei der flächendeckenden Putzaktion wurden mehr als 20 Säcke Müll gesammelt.
Und - im Dezember war es soweit. Die konstruktive und innovative Zusammenarbeit mit Mag. Peter Mertz (Büro Ökologie & Kreativität in Innsbruck) mündete in der ersten Ausgabe des Mitteilungsblattes für die Mitglieder der Arge NATURSCHUTZ, dem "habitat".