Schutzmaßnahmen für die Würfelnatter

Dank der Projektverlängerung bis Ende September 2014 konnten auch heuer im Rahmen des ELER-Projektes "Monitoring und Maßnahmenplanung für die Würfelnatter (Natrix tessellata) in Kärnten" Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumstrukturen umgesetzt werden.
Besucherlenkung am Friedelstrand
Bis ins Jahr 2009 wurden an der Steinschlichtung am Wörtherseeufer im Bereich des Friedelstrandes regelmäßig Würfelnattern beobachtet. Bei den Kontrollbegehungen in den Jahren 2011 bis 2013 wurde keine Würfelnatter gefunden.
Es wurde festgestellt, dass einerseits der Schilfbestand vor der Steinschlichtung im Laufe der Jahre sukzessive zurückgegangen ist und andererseits die Vegetation zwischen den Steinen immer drastischer gemäht bzw. auch gejätet wurde, wodurch die Deckung gebenden Strukturen entlang der Uferböschung reduziert wurden. Der Besucherdruck entlang der Uferböschung ist ganzjährig sehr hoch, v. a. durch Spaziergänger und Radfahrer. Auch zahlreiche Hunde nutzen den ungehinderten Zugang zum Wasser immer wieder zum Schwimmen.
In Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Klagenfurt am Wörthersee wurde versucht, Ruhezonen für die scheuen Wassernattern an der Uferböschung zu erhalten. Dazu wurde an beiden Enden der Promenade auf jeweils ca. 25 m Länge ein Holzzaun aufgestellt, der den direkten Betritt der Böschungsoberkante verhindern soll.
Die Materialkosten konnten über unser ELER-Projekt übernommen werden, die Arbeiten wurden dankenswerter Weise von Mitarbeitern der Stadt Klagenfurt durchgeführt.
Wir hoffen, dass der Zaun die erwünschte Besucherlenkung bewirkt und die Schlangen zumindest die Randbereiche der Steinschlichtung nutzen können, ohne die Naherholungsfunktion der Promenade zu beeinträchtigen.
Auslichtung Wernberg
Auch an der Wernberger Drauschleife gibt es ein Würfelnatter-Vorkommen, das im Rahmen unseres Projektes untersucht wird. Neben der Drauschleife selbst stellen auch die Bahndämme und hier vor allem die steinigen Böschungen der Brückenköpfe wichtige Lebensraumstrukturen für die Würfelnatter dar – und nicht nur für diese, auch Schlingnatter, Äskulapnatter, Smaragdeidechse und Mauereidechse leben hier. Die zunehmende Verbuschung der Böschungen führt zu einer wesentlichen Beeinträchtigung der Lebensraumqualität für die wärmeliebenden Reptilien.
Seitens der ÖBB wurden unsere Empfehlungen rasch und unbürokratisch umgesetzt und die betroffenen Gehölze zurückgeschnitten. Das Schnittgut wurde am Rand der angrenzenden Gehölzbestände als Astwerkhaufen belassen und erhöht damit zusätzlich das Strukturangebot für die Reptilien.
Wir danken der ÖBB für den Einsatz zugunsten der gefährdeten Reptilien!