Eisvogel – Vogel des Jahres 2009

Der Eisvogel (Alcedo atthis), aufgrund seines farbenprächtigen Gefieders auch "fliegender Edelstein" genannt, wurde zum Vogel des Jahres 2009 gewählt.
Seit jeher steht der schillernde Eisvogel symbolisch für den Naturschutz, nun ist er auch Vogel des Jahres 2009. Seine Gefährdung, nicht nur Kärnten- sondern auch bundesweit, macht deutlich, wie es um seinen Lebensraum und unsere Natur bestellt ist. Seit Mitte der 80-er Jahre steht der Eisvogel auf der Roten Liste Kärntens – seitdem hat sich nichts geändert. Natürliche klare Bäche, Flussläufe und Stillgewässer mit natürlichen Gehölzstrukturen sind auch in Kärnten nur noch schwer zu finden. Diese sind jedoch Lebensgrundlage für den Eisvogel.
Kärntenweit gibt es schätzungsweise lediglich zwischen 30 und 40 Brutpaare. Neben dem Verschwinden des natürlichen Lebensraumes stellen auch lange, kalte Winter eine massive Bedrohung für den Eisvogel dar. Als Teilstreckenzieher fallen an extrem kalten Winterszeiten viele Eisvögel der Kälte zum Opfer. Ins Frühjahr hinein reichende Wetterstürze und eine verfrühte Rückkehr aus dem südlichen Überwinterungsgebiet können einer Eisvogelpopulation ebenso stark zu setzen.
Der exotisch anmutende Eisvogel ist kaum größer als ein Spatz. Die Bauchseite ist orange, die Oberseite schillert je nach Lichteinfall grünlich oder bläulich. Mit seinem langen Schnabel, kurzen Schwanz sowie gedrungenen Körper vermag sich der "Meisterfischer" blitzschnell von einem Ast an der Uferzone, der ihm als Ansitzwarte dient, herunterzustürzen, um im "Stoßtauchen" einen kleinen Fisch zu ergattern.
Eisvögel brüten je nach Nahrungsangebot zwei- bis dreimal im Jahr. Mit ihrem kräftigen Schnabel bohren sie eine bis zu 1 m lange und ca. 7 cm breite leicht ansteigende Bruthöhle in senkrechte Wandabbrüche aus Sand, Lehm oder Ton. Am Ende der Brutröhre befindet sich ein Kessel für das Gelege. 6 – 8 Eier werden vom Weibchen bis zu 3 Wochen bebrütet. Bis zu 80% der Brut geht durch Fressfeinde, wie Marder, Überflutung oder Höhleneinbruch zugrunde.
Neben der Renaturierung naturferner Fluss- oder Bachläufe zählen künstlich geschaffene Steilwände zu wichtigen Schutzmaßnahmen für den Eisvogel. Die Arge NATURSCHUTZ bemüht sich dieses Jahr, bestehende Steilwände abzugraben oder überhaupt neue Steilwände anzulegen, um die Nistmöglichkeiten des vom Aussterben bedrohten Eisvogels zu verbessern bzw. erst neu zu schaffen.