Die Eibe - Baum des Jahres 2013

Seit 20 Jahren wird vom Kuratorium Wald und dem Lebensministerium jedes Jahr eine bedrohte Baumart beleuchtet, um deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung in den Vordergrund zu stellen.
Bei der Eibe (Taxus baccata), dem "Baum des Jahres 2013", handelt es sich um eine wahre Überlebenskünstlerin mit vielfältigen Überlebensstrategien, die sie über tausend Jahre alt werden lässt. So besitzt sie die Fähigkeiten zum Austrieb aus dem Stock aber auch aus beschädigten Pflanzenteilen sowie zur Vermehrung durch Klonbildung. Sie gilt als frost- und schattenresistent.
In Österreich, Deutschland und vielen anderen Ländern steht die Eibe auf der Roten Liste und zählt zu den stark gefährdeten Bäumen, was in erster Linie aus der starken Übernutzung des Eibenholzes durch den Menschen resultiert. Das Holz wurde schon in der Steinzeit zur Herstellung von Bögen und Wurfspeeren aber auch für Alltagsgegenstände wie Löffeln, Schalen und Nadeln herangezogen. Noch heute findet es seine Verwendung u. a. im Musikinstrumentenbau.
Eine weitere Charakteristik der Eibe ist ihre Giftigkeit. Mit Ausnahme des roten Samenmantels enthalten alle Pflanzenteile der Eibe das tödliche Gift Taxin. Es wurde bei Jagd und im Kampf eingesetzt, fand aber - in stark verdünnter Form - auch in der Heilkunde Einzug.
Aufgrund ihrer Giftigkeit ist die Eibe kaum Parasiten ausgesetzt, lediglich die resistenten Rehe und Hasen setzen ihr zu.
Eine detaillierte Broschüre zum aktuellen Baum des Jahres erscheint jedes Jahr pünktlich zum 21. März - dem Internationalen Tag des Waldes - und ist über die Homepage des Kuratorium Wald erhältlich.
Text: Georg Rasinger, Gustav Natzler
Veranstaltungshinweis: „Eiben: Magie, Tod und Unsterblichkeit“
Zeitpunkt: 14. August 2013, 17:00 Uhr
Ort: Botanischer Garten des Kärntner Botanikzentrums
Inhalt: Eiben werden häufig in Hecken, Parks oder Friedhöfen gepflanzt. Die giftigen und dunkelgrün benadelten Bäume galten schon im antiken Griechenland als Pflanzen der Trauer und des Todes. Wegen ihre Zähigkeit und Langlebigkeit wurden sie auch zu einem Symbol der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Die Gattung der Eiben (Taxus, Taxaceae) umfasst nur 10 Arten. Sie blühen im zeitigen Frühjahr und bilden im Spätsommer rote Becherchen, welche die Samen umschließen. Anlässlich der Ausstellung „Gift und Gabe“ im Landesmuseum für Kärnten stellt Mag. Felix Schlatti (Kärntner Botanikzentrum) die Gattung Taxus näher vor, spricht von der großen mythologischen und ethnobotanischen Bedeutung dieser Bäume und erklärt warum die roten Becherchen keine Früchte sind.