Reptil des Jahres 2013: Die Schlingnatter

Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise ist die Schlingnatter (Coronella austriaca) nur wenig bekannt, obwohl sie auch in weiten Teilen Kärntens vorkommt. Und sie gehört – wie alle europäischen Reptilienarten – zu den gefährdeten und streng geschützten Arten, weshalb sie von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum Reptil des Jahres 2013 ernannt wurde.
Die kleine und völlig harmlose Natter ist eine der wenigen europäischen "Würgeschlangen", zu deren Nahrung vor allem Mäuse und Eidechsen zählen. Schlingnattern haben ihrerseits eine Reihe natürlicher Feinde, wie z. B. Iltis, Fuchs, Igel, Wildschwein, Mäusebussard und andere Greifvögel. In Siedlungsnähe sind Hauskatzen eine große Gefahr, v. a. für die Jungtiere der Schlingnattern.
Allzu oft wird die ungiftige Art mit der ähnlichen und wesentlich bekannteren, giftigen Kreuzotter verwechselt. Immer wieder werden die dunklen Flecken am Rücken der Schlingnatter fälschlicher Weise als "Zickzackband" gedeutet. Nicht selten wird ihr dies auch zum Verhängnis, denn Schlingnattern werden in Unkenntnis oft vertrieben oder verbotenerweise gar getötet.
Die Schlingnatter bevorzugt sonnige und offene Lebensräume mit einem mosaikartigen Strukturreichtum, wie z. B. lichte Laubwälder mit natürlichen Geröllhalden, Trocken- und Magerrasen, Waldränder, aber auch Sekundärstandorte aus Menschenhand, wie Steinbrüche, Bahntrassen, Straßen- und Wegränder etc. Schutzmaßnahmen für die gefährdete Schlingnatter konzentrieren sich daher auf die Erhaltung ihrer Lebensräume und die Wiederherstellung wertvoller Lebensraumstrukturen wie Trockenmauern, Steinriegel oder Totholzhaufen.
Eine wichtige Grundlage für Schutzmaßnahmen ist natürlich die Kenntnis der Verbreitung der Art, weshalb wir Sie ersuchen, uns Beobachtungen von Schlingnattern (und auch anderer Reptilienarten) unter Angabe von Datum, Fundort, Beobachtung und evtl. Foto zu schicken: Kontaktformular.
Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (Karch) und dem Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg einen Folder, ein Poster und eine Broschüre zum Reptil des Jahres 2013 herausgegeben.