Aktion "Rettet die Frösche"
Die heimischen Lurche suchen in den letzten milden Herbstnächten ihre Winterverstecke auf. An frostfreien Plätzen unter Laubhaufen, Wurzelstöcken, in Erdlöchern oder ähnlichem verbringen sie die kalten Monate in einer Winterstarre, bis sie mit den ersten milden Temperaturen im Frühling erwachen. Dann machen sich die Frösche, Kröten und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Auf ihrer Wanderung müssen sie häufig Straßen überqueren, wobei viele der Tiere überfahren werden.
In Kärnten helfen seit nunmehr 39 Jahren zahlreiche Freiwillige im Rahmen der Aktion "Rettet die Frösche" tatkräftig mit, um den Amphibien ein gefahrloses Queren der Straßen zu ermöglichen. Zumeist werden die Tiere mit Hilfe der Zaun-Kübel-Methode vom Erreichen der Fahrbahn abgehalten und von ehrenamtlichen Betreuern über die Straße getragen, wo sie ihren Weg zum Laichgewässer ungefährdet fortsetzen können. Wir sind bemüht, prioritäre Straßenabschnitte mit dauerhaften Schutzanlagen (z. B. Tunnel-Leit-Anlagen) auszustatten, die einen vergleichsweise geringen personellen Aufwand benötigen und neben der Laichwanderung auch die Rückwanderung der Adulttiere und die Abwanderung der Jungtiere schützen.
1993 übernahm die Arge NATURSCHUTZ vom Amt der Kärntner Landesregierung (Abt. 20, Uabt. Naturschutz) die Koordination der landesweiten Amphibienschutzaktion "Rettet die Frösche". Seither bemühen wir uns um Kontinuität und Qualitätssteigerung der jährlichen Schutzmaßnahmen und haben uns zu einer landesweiten Ansprechstelle für Amphibienfragen generell etabliert.
2021 koordinierte die Arge NATURSCHUTZ die Betreuung von 193 Amphibienwanderstrecken in Kärnten, wovon
- 29 mittels dauerhaften Tunnel-Leit-Anlagen bzw. Barrieren geschützt waren,
- 10 mittels nächtlicher Straßensperren zur Wanderzeit geschützt wurden,
- 1 mittels ganzjährigem Fahrverbot geschützt wurde,
- 53 mittels Zaun-Kübel-Methode geschützt wurden,
- 1 mittels nächtlicher Aufsammlung geschützt wurde,
- 38 ungeschützt waren und
- 61 aufgrund des Rückganges wandernder Amphibien ruhend gestellt waren.
Allein mit der Zaun-Kübel-Methode und nächtlicher Aufsammlung wurden im Frühjahr 2021 mehr als 96.678 Amphibien vor dem Straßentod bewahrt. Die Durchführung dieser wichtigen Schutzmaßnahmen an den Straßen wäre ohne die unermüdliche Unterstützung durch die Straßenmeistereien, Gemeinden und hunderten Privatpersonen nicht möglich.
Wir möchten an dieser Stelle ein aufrichtiges DANKE an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aussprechen, ohne deren Engagement viele Schutzmaßnahmen nicht durchführbar wären!
Auch Sie können helfen, indem Sie
- ein "Froschklauber" werden und mithelfen, eine Amphibienwanderstrecke zu betreuen.
- im Frühling wenn möglich auf Autofahrten in regnerischen Nächten verzichten, vor allem im Bereich von Amphibienwanderstrecken.
- bei mit Hinweistafeln gekennzeichneten Amphibienwanderstrecken langsam und vorsichtig fahren.
- uns Straßenabschnitte mit starken Amphibienwanderungen melden.
Detaillierte Informationen zum genannten Projekt, wie z. B. Ziele, Aufgaben, Schutzmaßnahmen, Aktivitäten, Exkursionstermine, etc. finden Sie auf der Projekt-Homepage unter www.amphibienschutz.at.
In den letzten Jahren wurde eine neue Gefahr für die heimischen Amphibien bekannt, eine Pilzkrankheit namens Chytridiomycose. 2013 wurde eine neue Variante davon entdeckt, die besonders Salamander und Molche gefährdet. Näheres dazu erfahren Sie über folgende Informationsblätter:
Wenn Sie Interesse haben, als StreckenbetreuerIn oder in anderer Form den Amphibienschutz in Kärnten zu unterstützen, dann kontaktieren Sie uns bitte:
Arge NATURSCHUTZ
Adresse: A-9020 Klagenfurt, Gasometergasse 10
Telefon: +43/463/32 96 66
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